Bei IKEA kaufen heißt Heimwerker sein (2)

Das Bett Aneboda ist schlicht gestaltet und wirkt leicht. Außerdem ist es erheblich weniger ausladend als unser vorheriges Bett und eignet sich daher sehr für das etwas zu klein geratene Schlafzimmer. Leider ist die Konstruktion auch entsprechend filigran:

filigrane Verstrebung kleine Schraube

Die dünnen Metallstangen, die man hier sehen kann, die sollen das Bett rechteckig halten, denn wenn sich die Seitenkante nach außen biegt, dann fällt das Lattenrost von seiner Schiene in das Loch. Leider hält das nur dann, wenn das Bett völlig eben steht (Hallo, Altbauwohnung?), nicht verrückt wird und überhaupt nur von Normpersonen (die mit genau 75kg, die auch immer in den Aufzügen fahren) benutzt wird — von Anwendungsfällen, in denen sich mehr als eine Person an einer Stelle des Betts befindet reden wir garnicht erst. Nach kurzer Zeit waren die „Streben“ also verbogen und hielten nicht mehr an ihren Schrauben.

Gut, dass ich quasi einer Nebenlinie einer Tischlerdynastie entstamme, denn aus ein paar Balken, Winkeln und Schrauben kann ich mal wieder schnell eine neue Konstruktion basteln — und die sieht jetzt so aus:

mit Balken

Gute Nacht.

Treffen Sie Leute mit ähnlichen Interessen!

Man soll sich ja, wenn man neue Leute kennenlernen will, immer welche mit gemeinsamen Interessen aussuchen. Der Dienst, den V12-Markting erbracht hat kann daher überhaupt nicht hoch genug eingschätzt werden:

An: 446 namentlich genannte

Neben der Information über Alexander Veljanovs bevorstehendes neues Soloalbum (die Interessierte sowieso schon ein paar Tage zuvor erhalten hatten) stellten sie nämlich auch die eMail-Adressen aller anderen Kunden des Deine Lakaien-Merchandising-Shops zur Verfügung (446 um genau zu sein). Da ist dann der „Adobe German Customer Service“ dabei (WTF?) und sicher auch einige andere nette Leute. Leider würde es sich nicht richtig lohnen, damit so wie bei dieser ähnlichen Aktion eine neue Mailingliste anzulegen, denn ein großer Teil wird wohl dort schon dabei sein. Kleiner Tipp: „Bcc“ ist das richtige Feld!

Hoffentlich geht man bei V12-Marketing mit den Konto- und Kreditkartendaten etwas sensibler um…

Achtung! TLD != IP-Adresse

Der Stern schreibt:

Es ist eine kleine Revolution im Internet: Künftig können Internet-Adressen frei gewählte Endungen bekommen. Neben den bisher üblichen Namen kann es künftig auch Städte- oder Firmen-Namen geben.

[…]

Im Hintergrund der Freigabe steht die Sorge, das nach dem bisherigen System in den kommenden fünf Jahren die Adressnamen hätten knapp können. Im vergangenen Jahr sollen nur noch 17 Prozent der ursprünglich vorhandenen vier Milliarden Adressen verfügbar gewesen sein.

Da, liebe Leute, habt Ihr was verwechselt. Die 2^32 Dingsis, die da knapp werden, das sind die IPv4-Adressen, nicht die Namen (ist ja auch logisch, man kann ja mit a1.de, a2.de, a3.de, …, a5000000000.de locker mehr als 4 Milliarden Adressnamen erzeugen — und das nur unterhalb der .de-Domain).

Wirkungsgrad mangelhaft

Soso, Glühlampen sollen also Verboten werden? Bei den Zimmerlampen mit Edisonsockel bin ich sofort einverstanden. Auch in unserem Haushalt gibt es keine Lampe mit E14 oder E27-Fassung, in der noch eine klassische „Birne“ eingeschraubt wäre. Aber was ist mit den Halogenlampen in ihren Stecksockeln und mit GU10-Bajonetten? Sollen diese Lampen dann ganz entfernt werden (kein Licht mehr über der Arbeitsplatte in der Küche)? Erwartet man die schnelle Marktreife der LED-Technik in passenden Bauformen? Aber auch die kann ich mir in der E10-Fassung als Backofenbeleuchtung noch nicht recht vorstellen (und daß das für Autoscheinwerfer Quatsch ist, darüber sind wir uns hoffentlich einig).

Ich habe die u.g. Sdg(en) dem Empfber. übergeben

Eigentlich hatten wir jetzt schon viel zu lange nichts mehr von der Post gehört. Fast zwei Jahre lang kamen jetzt Briefe und Pakete an, wurden sogar nach dem letzten Umzug an die neue Adresse weitergeleitet, es war fast verdächtig. Gestern jedoch fand sich im Briefkasten (neben einer Postwurfsendung) dies:

Auslieferungsbeleg

Ääähm, um welche Sendung(en) geht es denn da? Uns wurde nichts übergeben, wir haben uns alle nicht ausgewiesen und auch nichts unterschrieben. Die 70197 ist auch nicht (mehr) unsere Postleitzahl. Und überhaupt: gehört diese Bestätigung nicht zurück zum Absender (wenn es denn einen gibt, wir haben jedenfalls kein Einschreiben verschickt)?

Susanne wird mal das Postamt fragen, vielleicht können die den Zettel ja gebrauchen.

Bei IKEA kaufen heißt Heimwerker sein

(und damit ist nicht der Zusammenbau nach Anleitung gemeint).

Im Zuge der Bodenbauarbeiten haben wir unser großes Ecksofa Hamra zum zweiten mal (!) in seine zwei Einzelbestandteile geteilt. Daraufhin hatte die Befestigung keine Lust mehr und löste sich auf:

KNACK

Daß die Belastung-auf-Zug eines in eine Kunststoffmanschette eingedrehten Metallstabs keine besonders gute Idee ist, das ist ja wohl unstrittig. Auch IKEA scheint das aufgefallen zu sein, denn die Befestigung wurde in der laufenden Serie geändert. Und so zeigte sich der Ikeaservice auch (nach einer langen Wartezeit, aber das ist ein anderes Thema) auf meinen Ersatzteilwunsch hin ratlos. Geht nicht, gibt’s nicht mehr, haben wir nicht mehr, können wir nicht mehr besorgen… Man bot mir an, sich nach der Bestellbarkeit des neuen (geänderten) Befestigungsmaterials zu erkundigen, bisher habe ich aber nichts mehr gehört.

Das ist natürlich unbefriedigend, schließlich ist so ein Ledersofa nicht ganz billig. Dann mache ich es eben selbst, wenn auch weniger elegant. Tacker der Stoffbespannung entfernt, Sofateile mit Schraubzwingen an die richtige Stelle gezwungen, drei 8er-Löcher gebohrt, mit Schloßschrauben festgezogen und die Bespannung wieder angetackert:

fest!

Grmpf!

Juhuu, der Staat soll's richten

Wie schon vorhergesagt melden sich jetzt Befürworter einer zentralen Vorratsdatenspeicherung. Die Begründung ist aber interessant — ich hatte ja technische Gründe und die Schwierigkeit der Verheimlichung des Zugriffs gegenüber dem Telekommunikationsanbieter (der ja mit den bösen Jungs unter einer Decke stecken könnte) angeführt. Klaus Jansen, Vorsitzender des Bunds Deutscher Kriminalbeamter sagt aber (vie heise und die Neue Osnabrücker Zeitung):

Es ist doch offensichtlich, dass sensible Kundendaten bei privaten Unternehmen mehr als schlecht aufgehoben sind.

und

Die heutige Praxis einer sechsmonatigen Speicherung direkt beim Telefonanbieter öffnet Missbrauch Tür und Tor.

Man traut also den Unternehmen den Umgang mit ihren eigenen Kundendaten nicht zu (die erwähnte „heutige Praxis“ wurde doch gerade erst neu vorgeschrieben, das war vorher kürzer). Ob die Daten da beim Staat besser liegen? Ich glaub das ja eher nicht.