Küche

Elfeinhalb Stunden waren die Küchenbaumeister beschäftigt, jetzt steht sie:

rechts rechts

Leider dämmerte es dann schon so stark, daß meine Telefonkamera nur noch Schemenbilder produzieren konnte. Bessere werden nachgeliefert…

Mängelliste:

  • Obere Abschlußleiste über den Hängeschränken zu schmal — wird ausgetauscht.
  • Macken in einem Hängeschrank (wird ausgetauscht).
  • Besteckeinsatz für die 90cm-Schublade zu tief (wird ausgetauscht).
  • Geräte auf der rechten Seite konnten nicht getestet werden (kein Strom!)
  • Eckventil Warmwasser tropft.

Für die letzten beiden Punkte sind die Küchenleute garnicht verantwortlich. Insgesamt bin ich sehr zufrieden.

Ein Loch für den Strom

Elektriker sind vielleicht ein Geheimbund, oder unser Auftrag ist eine Geheimsache. Jedenfalls scheint es nicht möglich zu sein, die Aufgabenstellung von Elektriker zu Elektriker weiterzureichen. Stattdessen mußte alles jedem einzelnen Mitarbeiter in einer getrennten Begehung erklärt werden. Die Hauptaufgabe war, die Aufputzleitungen, die unter der „Holz“verkleidung im Flur aufgetaucht waren, in der Wand verschwinden zu lassen, dasselbe Spiel im Bad, und die Herdanschlußdose in der Küche mit Drehstrom zu versorgen.

Die erste Schwierigkeit ergab sich dadurch, daß der bisherige Zähler- und Sicherungsschrank zwar prinzipiell auch genug Platz für einen Drehstromzähler gehabt hätte, der inzwischen vorgeschriebene Hauptschalter hätte aber nicht reingepaßt. Ein neuer Zählerschrank mußte also her — und auch gleich noch ein neuer Verteilerkasten (normale Menschen nennen sowas wohl „Sicherungskasten“).

Dabei zeigte sich mal wieder eine der beliebten Altbauüberraschungen. Die nichttragenden Wände sind in Ziegel-Fachwerk-Bauweise ausgeführt (!). Der Verteilerkasten wurde deshalb (man kann ihn schließlich nicht mitten in den Balken setzen) an einen etwas ungünstigeren (i.e. nur mit der Leiter zu erreichenden) Ort über dem Zählerkasten verlegt. Auch sonst bekam der Kasteneinbau dem Mauerwerk nicht wirklich gut.

Stromkastentetris

Noch schlimmere Zerstörung erlitt die Küche: die Kabel der Küchenelektrizität waren völlig chaotisch verlegt — das oben erwähnte 5adrige Kabel, eigentlich für den Herdanschluß bestimmt, teilte sich an überraschenden Stellen immer wieder auf Steckdosen und Lichtschalter, wobei alle drei heiße Drähte jeweils dieselbe Phase führten (sehr frei nach VDE). Da mußte alles rausgerissen und neuverlegt werden, sonst hätten die Kochplatten nur unter ständiger Sorge vor schmorenden Dosenklemmen betrieben werden können…

Die Maler arbeiten übrigens selbständig und völlig ohne Nachfragen.

Kauf das Original

Eigentlich kann ich mich nicht beschweren: der Pürierstab von Braun war nicht allzu teuer, und er hat etwa 7 Jahre gehalten. Durch die Zubereitung von Babynahrung ist er in letzter Zeit aber von einem gelegentlich benutzten Gerät zum unentbehrlichen Helfer aufgestiegen. Diese Belastung muß für ihn zuviel gewesen sein, denn er hat sich auf spektakuläre Weise verabschiedet: während ich eine Kartoffelcremesuppe pürierte fing es plötzlich neben dem Stab zu blubbern an, und noch bevor ich reagieren konnte schoß heiße Suppe über meine Hand und der Motor blieb stehen. Dichtungen scheinen ihren Geist aufgegeben zu haben, und so hatte sich der Stabmixer in eine Hochleistungspumpe verwandelt, die Suppe in den Motor und durch die Fugen des Stecksystems pumpte.

Nichts mehr zu machen

Für die regelmäßige Benutzung in heißen Speisen scheint also auf Dauer ein Mixer aus Kunststoff mit Gummidichtungen nicht geeignet zu sein. Der Nachfolger sollte also aus Metall sein, und so fiel die Wahl auf den ESGE Zauberstab. Der sieht zwar mächtig unförmig aus, wird aber seit über 50 Jahren ohne große Änderungen gebaut und wirkt um Längen stabiler als die Vollplastikvariante. Außerdem kann man das Messer austauschen.

Metall

Der Blick in die Bedienungsanleitungen bestätigt die Vermutung: während Braun eher davon abrät, gefrorene Dinge zu zerkleinern liefert Unold ein Rezept für Sorbet aus tiefgefühlten Früchten mit…

Eine Frage noch: Warum schafft der Zauberstab eigentlich, seine Wirkung aus 120W Leistungsaufnahme zu schöpfen, während seine Kollegen alle 700-900W brauchen (der oben erwähnte Braun auch schon 500W) — oder ist das nur Muskelprotzerei?